Die Grawandhütte – die Geschichte

Familie Klara Wegscheider im Jahre 1904

 

Schutzhütten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts, in Zeiten des deutschen Kaiserreichs, immer mehr zu touristischen Stützpunkten für adelige Stadtbewohner, die dort das „einfache“ Vergnügen suchten.

Am Weg zur Berliner Hütte, inmitten der majestätischen Bergwelt des Zillertals, steht die Grawandhütte – ein Ort, der seit über einem Jahrhundert nicht nur Schutz bietet, sondern auch Geschichten erzählt.

Diese Geschichte beginnt als anfang des 20. Jahrhunderts die Grawandhütte in Auftrag gegeben wurde. Clara Wegscheider, eine starke Frau, die einen gemütlichen Ort der Erholung und Zuflucht für Bergsteiger, Jäger, Forscher und Forstarbeiter schaffen wollte, war die Autraggeberin. Im Jahr 1909 beherbergte Familie Wegscheider erstmals Gäste im „Unterkunftshaus Grawand“. Laufend wurde die Hütte erweitert und verbessert. Damals stand die Hütte ungefähr auf Höhe des kleinen Wasserfalls der Zemm, der heute noch neben der Hütte plätschert. Die GrawandHütte wurde allerdings durch die Schneemassen einer Lawine zerstört.

Grawandhütte Geschichte

1918 kam die Hütte in den Besitz der Familie Dengg und wurde am heutigen Platz neu aufgebaut. Im Jahr 1919 errichtete der Zimmermann Kajatan Hotter aus Mayrhofen die Hütte aus Zirbenholz. Das Holz wurde direkt vor Ort geschlagen und mit viel Handarbeit in Form gebracht wurde.

Im Jahr 1950 kauften schließlich Hildegard und Wilhelm Steindl, die Großeltern der heutigen Besitzerin, die Hütte.

Schon früh war die Grawandhütte ein Ort des Fortschritts: 1920 erhielt sie als eines der ersten Gebäude im ganzen Zillertal ein Gleichstrom-Elektrizitätswerk der Firma Siemens. Damals revolutionär – heute ein weiteres Zeugnis dafür, dass Tradition und Innovation auf der Hütte schon immer Hand in Hand gingen. Der Alltag auf der Grawandhütte war nicht immer einfach. Jahr für Jahr brachten treue Haflinger Lebensmittel und Materialien den steilen Pfad hinauf – eine logistische Meisterleistung, die erst 1977 mit dem Bau einer Straße zur Alm erleichtert wurde. Trotz modernerer Zugänge bleibt der Respekt vor der Natur bis heute das Herzstück des Hüttenlebens.

Die Familien-Geschichte

Doch die Grawandhütte ist weit mehr als ein Gebäude in grandioser Natur. Sie ist ein Ort der Familie, der Erinnerungen und der Tradition. Vor mehr als 75 Jahren übernahmen Hildegard und Wilhelm Steindl die Hütte – damals noch ein mutiges Abenteuer, heute eine Herzensangelegenheit über Generationen hinweg. Sie legten den Grundstein für das, was die Grawandhütte heute ist: ein Zuhause in den Sommermonaten, das mit jeder Generation wächst und doch stets seine Seele bewahrt.

Grawandhütte Vorfahren

1978 übernahm die Schwiegertochter Hildegard Steindl, geb. Resinger die Hütte und baute sie 1979 um. Es wurden ein neuer Eingang, sanitäre Anlagen und ein Speisesaal gebaut.

Ob Wilhelm, der einst Speisen und Getränke mit den Haflingern nach oben brachte, oder sein Sohn Paul und dessen Frau Hilde, die die Hütte mit demselben Enthusiasmus weiterführten – die Liebe zur Grawandhütte wurde immer weitergegeben. Heute ist es die nächste Generation, die mit Leidenschaft und Hingabe das Erbe bewahrt.

Grawandhütte Barbara und Günther Hirner

Gemeinsam mit meinem Partner Günther und unseren Kindern führe ich, Barbara, diesen besonderen Ort weiter, immer mit dem Wissen, dass es mehr als eine Hütte ist – es ist unser Zuhause.

Möge die Grawandhütte auch in Zukunft ein Ort sein, an dem sich Familien treffen, Wanderer neue Kraft schöpfen und die Schönheit der Natur in vollen Zügen genossen wird. Denn hier in dieser Hütte, inmitten der Berge, spürt man nicht nur die Geschichte – man wird ein Teil von ihr.